4. "Runder Tisch CB-Funk" in Durmersheim (Rückblick)

Am 21. Oktober 2006 fand in Durmersheim das 4. Treffen des Runden Tisches CB-Funk (RTCB) statt. An der Veranstaltung nahmen anfangs 14, zum Ende acht Personen teil. Aus der Schweiz waren der Vizepräsident der SCBO, Rene Nyffenegger sowie Daniel Koller und Funkfreundin "Nelly" erschienen. Zu den weiteren Teilnehmern zählten u.a. Jürgen Philipp (www.ts-funk.de), Thomas Karten und Thomas Pfannebecker (beide DCBO), Horst Garbe, Henning Gajek und Wolfgang Fricke (Funkmagazin). Die "Kontaktperson" des RTCB, Dieter Löchter, war nicht anwesend und hatte sich kurzfristig entschuldigt.

Michael Büge teilte in einem kurzem Grußwort mit, dass er sich freue, den RTCB in Durmersheim begrüßen zu dürfen. Er betonte ausdrücklich, dass er auch in den kommenden Jahren bereit sei, dem RTCB für seine Treffen Räume zur Verfügung zu stellen.

Die Diskussion verlief weitgehend improvisiert und ohne Bindung an eine Tagesordnung.

Horst Garbe vertrat die Auffassung, dass ein "Frequenzplan" (zum Beispiel für HF-Gateway-Kanäle) in Deutschland sinnvoll sei. Rene Nyffenegger schilderte dazu die Situation in der Schweiz. Dort seien Frequenzpläne auf freiwilliger Basis schon seit längerer Zeit üblich. Diese Pläne seien zusammen mit der schweizerischen Fernmeldebehörde erarbeitet worden und würden jedem Funker zusammen mit der "Bewilligung" (Funkgenehmigung) von der Behörde in Haus geschickt.

Horst Garbe machte auch noch einmal auf das Störpotenzial der sogenannten Powerline-Technologie aufmerksam (Powerline = Datenübertragung auf ungeschirmten Stromleitungen). Er schlug vor, in diesem Punkt mit der Kurzwellenhörer-Vereinigung ADDX und dem Deutschen-Amateur-Radioclub (DARC) zusammenzuarbeiten.

Wolfgang Fricke verwies in diesem Zusammenhang auf den Entwurf des neuen EMV-Gesetzes. Dieser Entwurf sieht vor, dass die Bundesnetzagentur zur Beseitigung von Störungen lediglich unverbindliche Empfehlungen auszusprechen braucht - sofern nicht sicherheitsrelevante Funkanwendungen oder öffentliche Nachrichtennetze betroffen sind oder eine Gefahr für das Leben einer Person oder bedeutende Sachwerte besteht. Dies würde für den Hobbyfunk eine Verschlechterung bedeuten, weil dann die Abhilfemaßnahmen der Bundesnetzagentur für den "Störer" nicht mehr verbindlich sind und zur Beseitigung der Störung möglicherweise der Zivilklageweg beschritten werden müsste.

Diskutiert wurde auch die Frage, ob es sinnvoll sei, die Entwicklung von CB-Funkgeräten mit CTCSS zu fordern - in erster Linie für den Einsatz in Sprachfunknetzwerken. Jürgen Philipp (TS-Funk) äußerte sich dazu mit gemischten Gefühlen. Im PMR446-Funk sei CTCSS schon lange üblich. Im CB-Funk-Bereich seien die Funker damit nicht vertraut. Außerdem müssten die Nutzer bei einem CTCSS-gesteuerten Gateway neue CTCSS-fähige CB-Funkgeräte kaufen.

Weiterhin wurde angeregt, für PMR446-Geräte erweiterte Betriebsmöglichkeiten zu schaffen - etwa durch "offene" Antennenbuchsen. Wolfgang Fricke wies darauf hin, dass die bisherige Beschränkung auf integrierte Antennen ("integral antennas") in der Norm EN 300296 festgelegt ist. Wenn in diesem Punkt etwas geändert werden soll, müsse diese europäische Norm geändert werden. Dieter Löchter, der sich später per eQSO zugeschaltet hatte, erklärte, er werde sich auf europäischer Ebene darum kümmern.

Ein TS-Funk-Teilnehmer stellte die Frage in den Raum, ob im CB-Funk nicht wieder "Funk-Gebühren" eingeführt werden sollten. (Anmerkung: Gemeint sind die ab 2003 weitgehend entfallenen Frequenznutzungs- und EMV-Beiträge.) Es herrschte weitgehend Übereinstimmung darin, dass dies aus organisatorischen und rechtlichen Gründen nicht machbar ist.

Das RTCB-Treffen wurde erstmals auch live ins Internet übertragen. Jürgen Philipp (www.ts-funk.de) sendete in das TS-Funk-Netzwerk, Thomas Karten (DCBO) übertrug nach www.pmr446-info.de und sendete zeitgleich den Livestream. Thomas Pfannebecker (DCBO) übernahm die Betreuung des Chats, weil mit seinem Rechner wegen eines technischen Problems keine Sprachübertragung möglich war.

Über www.pmr446-info.de (Raum "RTCB") war eine ständig wechselnde Zahl von Teilnehmern online; maximal etwa 15 Personen. Darunter waren auch einige Gateways, die die RTCB-Übertragung ausgesendet haben. Der Livestream wurde zeitgleich von max. 5 Personen gehört. Am Chat hatte sich nur eine Person konstruktiv beteiligt.

- wolf -

© FUNKMAGAZIN

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Last Update: 25.11.2011